Eigentlich meide ich Bücher mit derartigen Covern, doch der Klappentext leistete ganze Arbeit und ließ mich glauben, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Kitsch-Roman handelte…
‘Optische Wahrheit, rhetorische Täuschung’ – so in etwa könnte mein knappes Fazit nun lauten, doch ich habe den Roman des französischen Bestseller-Autors Guillaume Musso immerhin zu Ende gelesen, womit eine mangelhafte/ungenügende Bewertung zumindest ausgeschlossen ist.
Doch der Reihe nach:
Am 25. März 2002 verschwindet die fünfjährige Layla, Tochter des berühmten Psychologen Mark und der nicht minder bekannten Violinistin Nicole Hathaway, in einem Einkaufszentrum von Los Angeles.
Während Nicole sich fortan in ihre Arbeit flüchtet, zerbricht Mark an diesem Unglück: Er verlässt seine Frau und sein Leben, taucht ab und wird zum Stadtstreicher, bis Layla nach exakt fünf Jahren am Ort ihres Verschwindens wiedergefunden wird…
Der Roman entfaltet hierbei nach und nach immer mehr Perspektiven und bedient sich mitunter diverser Rückblenden, um Zusammenhänge darzustellen, wobei sich dem Leser das komplette Geflecht tatsächlich erst am Ende erschließt.
So wird man stets von der Neugier getrieben, weiterzulesen, doch das wahre Lesevergnügen bleibt aus: Die Sprache ist zu gewöhnlich, die Ausdrücke zu ersetzbar und nichtssagend, als dass sie faszinieren könnten. Die Erzählung ist zudem langatmig und die Informationen wiederholen sich, was mitunter durchaus störend wirkt, weil es den Eindruck erweckt, aufzuhalten.
Insgesamt eine leichte Lektüre mit einem überraschenden Ende, welche all jenen ans Herz gelegt sei, die sich für Bücher oder Filme wie Marc Levys “Wo bist Du?” begeistern konnten…
Bewertung: ausreichend
“Weil ich dich liebe” von Guillaume Musso [ Übersetzerin: Claudia Puls / Originaltitel: "Parce que je t'aime" ]
ISBN 9783378006898 [Kiepenheuer, Gebundene Ausgabe, 16.95EUR] – HABEN!!
ISBN 9783886985197 [Steinbach Sprechende Bücher, Hörbuch (4 CDs), ca. 19.99EUR] – HABEN!!
Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch
Mai 4th, 2009 at 09:13
Na na, wer will das denn noch lesen, wenn man gewöhnlich, ersetzbar, nichtssagend und langatmig liest.Schade auch, daß gleich alle Leser von Levy & Co.
mit in diesem vernichten Urteil eingeschlossen werden!Wer wird sich denn da noch trauen, erhobenen Hauptes Schmonzetten lesen zu wollen, Herr Buchhändler!Seien Sie mal nicht so schnöselig und arrogant!!
Auch wer gern Kaviar ißt, darf sich mit Genuß zu Pommes hinreißen lassen und Thomas Mann darf ruhig neben Mahmoody, McDermid, McEwan, Mankell und Moriarty im Bücherschrank stehen, finde ich!
Ganz liebe Grüße von einer Ich-lese-(fast)-alles-Schmökerin!
Mai 8th, 2009 at 23:27
…wenn es ‘nur’ die Sprache wäre, die ich zu bemängeln hätte, fiele die Bewertung besser als ‘ausreichend’ aus – siehe “Macho Man”.
Hier holpert es aber auch in Bezug auf die Handlung & der Levy-Vergleich wurde nicht etwa aus Bösartigkeit gezogen, sondern weil es inhaltlich durchaus Parallelen zu “Wo bist Du?” gibt [wobei ich aber ausdrücklich nicht das Lesevergnügen bzw. den Gesamt-Eindruck der Titel gleichsetzen möchte]…