Mai 31

(c) suhrkamp Verlag 2009

Der Roman beginnt so:
Wie alltäglich oder unbedeutend die Reise auch sein mag, wie trist der Bahnhof und wie voll das Abteil mit den lärmenden Kindern, den ungelenk sich abmühenden Kofferträgern und den Keuchenden, die es gerade noch geschafft haben: Wenn alle Ansagen gemacht und alle Türen geschlossen sind und jeder auf das Anrucken des Zuges wartet, gibt es nicht selten einen Moment der Stille, der mehr zu meinen scheint als das unausgesprochene „Endlich!“ oder die Entfernungen zwischen hier und da, der einem wie ein geheimnisvolles Innehalten vorkommt, ein Atemholen der Zukunft, und die meisten Menschen, selbst die misslaunigen oder ungeduldigen, einen Herzschlag lang demütig aussehen lässt.

In dem Zug sitzen Wolf und Alina, sie fahren raus aus Berlin, nach Friedrichshagen, sie ziehen nämlich aufs Land. In Kreuzberg ist es nicht mehr auszuhalten, und am Stadtrand ist alles anders, da ist noch Osten, es gibt Natur und spießige Nachbarn. … Den Artikel weiterlesen… »

Mai 30
/ / Handauflegen
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(c) Verlag Klaus Wagenbach 2009Der Roman beginnt so:
Treacher saß unauffällig im hinteren Teil eines Seitenschiffs und bemerkte dennoch, dass er häufig angeschaut wurde. Er war groß, dünn und trug einen unfreundlich abweisenden Gesichtsausdruck, und wäre dies ein britischer Film aus den Sechzigern, hätte ihn der Schauspieler Raymond Huntley gespielt. Dieser war schon im wirklichen Leben ziemlich unangenehm und hatte sich in Ausübung seiner Kunst auf die Darstellung schlechtgelaunter Geschäftsleute und wichtigtuerischer Beamter spezialisiert.

Treacher ist nicht der einzige, der da in der Kirchenbank sitzt, die Kirche füllt sich mit immer mehr Prominenten, von hochrangigen Politikern über Banker bis hin zu Schauspielern und Fernsehsternchen. Sie alle sind zum Gedenkgottesdienst für Clive gekommen, der im zarten Alter von 34 Jahren gestorben ist. … Den Artikel weiterlesen… »

Mai 25
/ / Juni
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(c) suhrkamp Verlag 2o1o

Der Roman beginnt so:
„Gleich kommt Slootdorp“, sagte der Chauffeur. „Dort übernimmt sie ein neuer Bürgermeister“.
Sie schaut hinaus. Rechts und links breite Streifen Weide- und Ackerland, deren Ende nicht zu sehen ist. Hier und da ein klobiger Bauernhof mit rotem Ziegeldach. Zum Glück regnet es nicht. Rechts wird die Sicht teilweise von C.E.B. Roëll versperrt, die in ihren Papieren liest; bestimmt irgend etwas über das Dorf, zu dem sie unterwegs sind. Sie zieht die Handschuhe aus, legt sie sich auf den Schoß und klappt den Aschenbecher auf. Roëll seufzt. Einfach ignorieren. Noch nicht einmal das halbe Pensum, und es kommt ihr so vor, als wäre schon viel mehr als die Hälfte des Tages vorbei.“

Im Juni 1969 besucht die niederländische Königin Juliana das Dorf.
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Mai 24
/ / Charlie Summers
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(c) Berlin Verlag 2010Der Roman beginnt so:
Das Geld kam aus dem Nichts. In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts wurde die Welt wie nie zuvor von Geld überschwemmt. Die Zeitungen sprachen von einem „Chash-Tsunami“, mit einer Begeisterung, die jedes Urteilsvermögen vermissen ließ. Aber das war bezeichnend für die Situation, wie sie sich für uns im Geldgeschäft damals darstellte. Investmentbanken, Hedgefonds, Prime Broker, Hypothekengeber, Privatkundenbanken: Alle warfen mit Geld nur so um sich.

Irgendwo in diesem Riesengeschäft mit dem Geld befindet sich Hector Chetwode-Talbot, genannt Eck. … Den Artikel weiterlesen… »

Mai 21
/ / Buchgrüße aus Kamen. – Weil Literatur verbindet.
icon1 Torsten | icon2 Allgemeines | icon4 05 21st, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Torsten Woywod 2010

Seit wenigen Wochen ist die Lieblingsbuchhandlung.de nun auch bei facebook aktiv, wo wir gleich zu Beginn einige Projekte & Gewinnspiele initiiert haben, die unsere Online-Aktivitäten abrunden sollen.

Nun startet eine Aktion, die plattformübergreifend ausgelegt ist:

“Buchgrüße aus Kamen. – Weil Literatur verbindet.”

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Mai 10
/ / Der Winter nach der schlimmen Liebe
icon1 Torsten | icon2 Perlentauchen | icon4 05 10th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Aufbau Verlag 2005

Jetzt wird’s persönlich: Dieses Buch kaufte ich vor ungefähr zwei Jahren im Allee Center Berlin, Prenzlauer Berg, und weinte mir bei der anschließenden Lektüre die Augen aus.

“Der Winter nach der schlimmen Liebe” ist ein schmales Gedichtbändchen, das durchweg von Abschied und Trennung erzählt und die damit einhergehende Verzweiflung so gefühlsecht zu transportieren vermag, dass sich -auf Seiten des Lesers- unweigerlich eine umgreifende Untröstlichkeit einstellt.

“Ich leide noch immer so lächerlich
Verzweifelt an dem Liebesverlust.
Das Herz schmerzt Gefahr. Bewußt
Ist mir alles. Ich
War schon immer im Urteilen groß.
Doch löst der Verstand von ihm mich nicht los. … Den Artikel weiterlesen… »

Mai 8
/ / Der Verdrüßliche
icon1 Isabo | icon2 Druckfrisch | icon4 05 8th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Jacoby & Stuart 2o1o

Ich bin verdrüßlich!
Weil ich verdrüßlich bin,
bin ich verdrüßlich.

Sonne scheint gar zu hell,
Vogel schreit gar zu grell,
Wein ist zu sauer mir,
Zu bitter ist das Bier,
Honig zu süßlich!
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