Feb 26

(c) Berlin Verlag 2o1oWas für eine phantastische Idee. Das Buch kommt daher wie ein Versteigerungskatalog: versteigert werden, wie der Titel schon sagt, persönliche Gegenstände von Lenore Doolan und Harold Morris. Kleidung, Bücher, Stehrümchen, Kulturbeutel, Fotos, Geschirr, Notizbücher, Briefe, Dinge, Kram. Säuberlich durchnummeriert, fotografiert (im Buch schwarz-weiß abgedruckt) und in knappen Worten beschrieben, inklusive der Angaben von Zustand, Größe und Preis.
Diese Gegenstände erzählen die Geschichte von Lenore und Harold. Keine besonders ausgefallene Geschichte: die beiden lernen sich auf einer Halloween-Party bei Freunden kennen, tauschen Mailadressen und fangen eine Beziehung an. Harold ist Fotograf und dauernd unterwegs, Lenore ist Kolumnistin bei der New York Times und schreibt über Kuchen. Ihre Sachen werden ausgerechnet am Valentinstag versteigert, weil die Beziehung zu Ende ist. … Den Artikel weiterlesen… »

Feb 23
/ / Du stirbst nicht
icon1 Isabo | icon2 Druckfrisch | icon4 02 23rd, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Kiepenheuer & Witsch 2oo9Der Roman beginnt so:
Es klappert um sie herum. Als ihre Schwester heiratete, hatte die Mutter das Silberbesteck in eine Blechschüssel gelegt, auf eine Alufolie. Heißes Salzwasser darüber. Das saubere Besteck wurde nach einiger Zeit aus der Schüssel genommen und abgetrocknet: Es hatte genauso geklappert. Wer heiratet denn? Sie versucht die Augen zu öffnen. Fehlanzeige. Mehr als Augenöffnen versucht sie nicht. Ist genügsam. Sie kann aber sehr deutlich die Stimme ihrer Mutter hören. Ah, also doch das Besteck! Was sagt ihre Mutter?

In Helene Wesendahls Kopf ist ein Aneurysma geplatzt. Sie wacht im Krankenhaus auf, weiß nicht, was passiert ist, weiß nicht, wer sie ist, wer ihre Familie ist, erinnert sich nicht an ihr bisheriges Leben, kann sich nur höchst eingeschränkt bewegen.
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Feb 20
/ / Die Hand, die man nicht beißt
icon1 Torsten | icon2 Druckfrisch | icon4 02 20th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Zsolnay/Hanser Verlag 2o1o

Neuerdings können wir den Lagerbestand eines unserer Großhändler exakt einsehen, was mitunter zu leichter Verblüffung führt.

Als kürzlich die ersten Frühjahrs-Novitäten aus dem -meinerseits heißgeliebten- Hanser-Verlag eintrafen, unter anderem eben auch “Die Hand, die man nicht beißt” [erschienen bei Zsolnay], wagte ich einen kurzen, abgleichenden Blick in eben jenes Lager.

Wir haben fünf Exemplare erhalten, Kamen zählt knapp 46.000 Einwohner. – Keine Sorge: Ich werde jetzt keine komplizierte Rechnung mit Einzugsgebieten und Markteinteilen aufmachen. Der betreffende Großhändler, jedenfalls, beliefert täglich über 1.000[!] Kunden mit Ware.

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Feb 17
/ / Herzlich Willkommen, weissbooks.w!
icon1 Torsten | icon2 Allgemeines | icon4 02 17th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Torsten Woywod 2010

Wenn man von einem “neuem Glanz in der Hütte” spricht, so hat dies nicht zwangsläufig mit  einem Wechsel des Putzmittels zu tun – so auch in diesem Fall [nicht]: Wir haben mit dem Verlag weissbooks.w eine Depot-Kooperation geschlossen, die nicht nur unserem Laden, sondern insbesondere unserem Sortiment neuen Glanz verleiht; das Tolle an der Sache ist, dass Sie sich diesen Glanz ab sofort auch nach Hause holen können… “Schöner Wohnen” nennt man das dann wohl – und schöner lesen sowieso.

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Feb 15
/ / Briefe vom Eichhorn an die Ameise
icon1 Isabo | icon2 Perlentauchen | icon4 02 15th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) dtv 2oo3

Lauter Geschichten über Briefe. Und Briefe. Briefe vom Eichhorn an die Ameise, auch wenn gleich der erste ein seltsamer Brief ist. Und vom Elefanten an die Schnecke, mit der er tanzen will, und zwar oben auf ihrem Haus. Er wird sich auch Mühe geben, nicht durchs Dach zu brechen, aber man kann natürlich nie wissen. Der Elefant klettert nämlich unglücklicherweise immer wieder auf Sachen, vor allem auf Bäume, und fällt dann runter. Und vom Sperling an die Krähe, die glaubt, dass es immer nur regnen wird und nie wieder aufhören. Und vom Bären an alle, denn er möchte, dass alle ihm eine Torte backen. Überhaupt wird viel Torte gegessen, vor allem vom Bären. Und vom Eichhorn an die Blattlaus, die sich immer so schrecklich schämt. Und vom Pinguin an alle, denn er ist einsam. Und vom Glühwürmchen, das nur entweder glühen oder schreiben kann, an den Nachtfalter. Und wenn jemand nicht weiß, wie man Briefe schreibt, kann er es beim Sperling lernen. Falls es Winter ist, zieht man dem Brief eine warme Jacke an und schickt ihn los. Und natürlich kann man auch seinem Tisch mal einen Brief schreiben, an den denkt man ja sonst viel zu selten. … Den Artikel weiterlesen… »

Feb 14
/ / Bestattung eines Hundes
icon1 Isabo | icon2 Perlentauchen | icon4 02 14th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Kiepenheuer & Witsch 2oo8

Der Roman beginnt so:

Lugano, 10. August 2005
Meine liebe Elisabeth,
Du willst wissen, wo ich gewesen bin? Ich schicke Dir sieben Postkarten und einen Stapel Papier, 345 Seiten. Dieser Stapel handelt von mir. Und von der Erinnerung und der Zukunft. Ich habe den ganzen Nachmittag gelesen und geordnet. Du hattest Recht, Elisabeth: Svensson ist ein seltsamer Mann, und: ja, es gibt hier eine Geschichte, Svenssons Kinderbuch ist davon nur das letzte Kapitel. Er hat einen ganzen Geschichtenkoffer mit sich herumgetragen, einen Koffer voll …
[Motiv: Volksparkstadion Hamburg, Luftaufnahme, 1999]

Jaaah! Was für ein Buch! Der Journalist Daniel Mandelkern fährt an den Luganer See, um ein Portrait des dort lebenden Kinderbuchautors Svensson zu schreiben. Mit ihm treffen die schöne Finnin Tuuli und ihr kleiner Sohn dort ein. Svensson hat seine Geschichte, Mandelkern seine eigene. … Den Artikel weiterlesen… »

Feb 4
/ / Am Anfang war die Nacht Musik
icon1 Torsten | icon2 Druckfrisch | icon4 02 4th, 2010| icon3Kommentare deaktiviert

(c) Piper Verlag 2o1o

Bei Klappentexten verhält es sich -ganz allgemein- folgendermaßen:

Da gibt es solche, die viel versprechen und mit einer stimmigen Covergestaltung gemeinsame Sache machen, indem sie zur Lektüre verführen, nach der man aber wiederum zu dem Schluss kommt, dass der Klappentext die schönste Textpassage darstellte [nicht gut].

Dann gibt es jene, die verschroben klingen, meinetwegen auch nichtssagende Einzeiler, aber das Buch ist wirklich gut – so gut vielleicht, dass man sich beim Verlag dachte, dass es auch ohne Klappentext auskommt [trotzdem schon deutlich besser].

Manchmal entdeckt man aber auch Klappentexte, die man vor der Lektüre eines Titels schon ansprechend findet – und hinterher … Den Artikel weiterlesen… »