Debütromane sind so etwas wie die Überraschungseier der Literatur.
Im Falle dieses Buches, “Harry, die Zweite” von Mark Sarvas, hat man sich diesbezüglich definitiv ein Aha-Erlebnis gesichert: Aufmachen und an dem grandiosen Inhalt erfreuen.
Harry Rent, ein Arzt mittleren Alters aus Los Angeles, sitzt am Tag -und noch vor- der Beerdigung seiner Frau unentschlossen in einem Café und verliebt sich ganz plötzlich in die Kellnerin Molly. Er steigert sich so sehr in die fixe Idee einer Beziehung und Liebe mit ihr, dass er bei der anschließenden Trauerfeier weder trauert noch feiert und eher damit beschäftigt ist, den Marmeladenfleck von seiner Krawatte zu lutschen und den Inhalt des Sargs auf dessen korrekte ‘Ausstattung’ zu kontrollieren – schließlich hat der Bestatter ihm Ruhekissen berechnet, von deren Existenz Harry nicht endgültig überzeugt ist.