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“Ruhm”, der neue Titel von Bestseller-Autor Daniel Kehlmann, versammelt neun Kurzgeschichten, die man isoliert lesen, betrachten und verstehen kann – oder als Gesamtwerk interpretiert, zu dem sie sich mit fortwährender Lektüre lose verflechten, ehe die letzten Sätze eine Schleife binden.

Und vielleicht hat er mit dieser Art des Schreibens sogleich einen Trend gesetzt: Für den Spätsommer wurde mit “Lässliche Todsünden” von “Vienna”-Autorin Eva Menasse bereits ein Titel angekündigt, der ähnlich angelegt sein soll… wir dürfen in jedem Fall gespannt sein.

Inhaltlich wird Vielfältiges geboten: Ein exzentrischer Autor, der mutlos und verbittert durch die Länder zieht, um Kulissen und Statisten für seine Romane zu entdecken, die schließlich nicht mehr als ein entfremdetes Zerrbild seiner Fantasie wiedergeben, ein Filmdarsteller, der von einem Tag auf den anderen keine Anrufe mehr erhält und -nicht nur deshalb- seine Identität verloren zu haben scheint, eine junge Journalistin, die irgendwo im russischen Hinterland vergessen wird und somit das Gefühl des Verzweifelns kennenlernt, und… -mindestens- sechs weitere Personen/Episoden.

Die Klammer der Geschichten wird hierbei vom Empfinden der Protagonisten gebildet: Banges Hoffen. Verzweifeln. Scheitern. – Während die Sprache angemessen alterniert [das Extrem findet sich wohl in "Ein Beitrag zur Debatte"], verbindet die Geschichten aber nicht nur eine gewisse Mono-Emotion – es lassen sich zudem einzelne Personen wiedererkennen…

Insgesamt ein nachdenkliches Episodenwerk in Kurz- oder Kürzestform, mal mehr und mal weniger eindringlich – zusammengefasst eine

Bewertung: sehr gut-
“Ruhm” von Daniel Kehlmann
ISBN 9783498035433 [Rowohlt Verlag, Gebundene Ausgabe, 18.90EUR] – HABEN!!
ISBN 9783829122597 [Deutsche Grammophon Literatur, Hörbuch (4 CDs), ca. 25.99EUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch

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