/ / Weiße Nächte

(c) Insel Verlag

„Weiße Nächte“, vormals auch unter dem Titel „Helle Nächte“ erschienen, ist nicht nur ein wiederentdeckter Klassiker, sondern -für mich persönlich- die größte, schönste und zugleich traurigste Liebesgeschichte überhaupt.

Es gibt Leute, die bringen genau jene Attribute mit “Dshamilja” von Tschingis Aitmatow in Verbindung, doch dieser Titel ließ mich vergleichsweise kalt.

Die weißen Nächte sind ein Phänomen St. Petersburgs: Über einen Zeitraum von circa zwei Wochen im Sommer welkt die Sonne nur, statt unterzugehen, und die Dunkelheit setzt/bleibt aus.

In einer genau solchen Nacht begegnet der 27jährige Protagonist, ein einsamer Träumer und fast schon weltfremder Sonderling, einem jungen Mädchen, das er in einem seltenen Moment des Mutes von einem unliebsamen Verfolger befreit.

So kommen sie ins Gespräch und verbringen vier aufeinanderfolgende Nächte miteinander: Sie offenbaren einander, suchen und spenden Trost sowie Hoffnung, infiziert und angetrieben vom Fieber der Weißen Nächte.

Doch dann kommt die fünfte Nacht…

Ein schmales Bändchen voll Gefühl, Tragik und Poesie. Man benötigt wenige Seiten, um sich an den ungewöhnlichen Sprachstil zu gewöhnen, doch dann nimmt  einen dieses Buch und diese Geschichte vollends gefangen…  

Bewertung: sehr gut

„Weiße Nächte“ von Fjodor Michailowitsch Dostojewski [ Übersetzer: Hermann Röhl ]

ISBN 9783458345343 [Insel Verlag, Taschenbuch, 6.-EUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Zurückgeblättert

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