/ / Siebzehn Silben Ewigkeit

(c) dtv 2oo9

Wollen wir ehrlich sein: Betrachtet man den Buchtitel separat, kann man ihn beileibe nicht von schnulzigen Assoziationen freisprechen, in Bezug auf die Covergestaltung lässt sich Ähnliches feststellen – eine durchweg leichte Lektüre, könnte man also meinen, wäre da nicht dieses Signet, das doch irgendwie für literarische Qualität oder Anspruch steht: dtv.

Ich könnte nun ganz weit ausholen und noch dazu philosophisch werden, belasse es aber lieber bei den Fakten:

Der Klappentext klingt durchaus charmant und auch die Geschichte kommt wirklich unterhaltsam daher: Bilodo, ein junger Mann und Postbote, frönt einem ungewöhnlichen Hobby: Abends öffnet er unter Wasserdampf Briefe und konstruiert in seiner Fantasie die dazugehörigen Leben, Geschichten und Welten.

Vor allem die Brief-Korrespondenz zwischen Professor Grandpré und Ségolène, die sich regelmäßig und gegenseitig Haikus widmen, fasziniert ihn sehr – mehr noch: Er verliebt sich in die Lehrerin aus Guadeloupe.

Als der Professor eines Tages ums Leben kommt, wittert er seine einmalige Chance und schlüpft in dessen Rolle, bis in die letzte Konsequenz…

Dass die Sprache hierbei relativ gewöhnlich daherkommt, ließe sich aufgrund des charmanten Plots sicherlich noch verschmerzen, der Ausgang der Geschichte entsetzte mich hingegen nur noch: Unrealistisch, unpassend und ziemlich abgehoben.

Zum Glück ist das alles Geschmackssache, von mir gibt es aber nur eine

 

Bewertung: befriedigend-

„Siebzehn Silben Ewigkeit“ von Denis Thériault [ Übersetzerin: Saskia Bontjes van Beek / Originaltitel: "Le facteur émotif" ]

ISBN 9783423247436 [dtv, Kartonierte Ausgabe, 13.90EUR] – HABEN!!

ISBN 9783899036787 [Hörbuch Hamburg, Hörbuch (3 CDs), ca. 19.95EUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch

Comments are closed.