/ / Alle sieben Wellen

(c) Deuticke/Zsolnay Verlag 2oo9

Sie schreiben sich wieder: Emmi Rothner und Leo Leike, bekannt aus “Gut gegen Nordwind”, dem Bestseller und zugleich Vorläufer dieses Buchs.

Was einst mit einem Tippfehler in der Email-Adresse begann und nicht -wie beabsichtigt- die Kündigung eines Zeitschriften-Abos, sondern einen ausgiebigen Online-Flirt zur Folge hatte, findet hier seine Fortsetzung:
Es war still geworden zwischen den beiden, doch irgendwann fasst sich Emmi ein Herz und wagt es, die Mail-Korrespondenz wiederaufleben zu lassen. Nachdem es anfangs so scheint, als hätte Leo seine Mail-Adresse gewechselt, meldet er sich kurze Zeit später doch zurück und schon bald stellen sich hiermit auch die altbekannten Gefühle, Fragen, Wünsche und Probleme ein.

- Wird es diesmal ein Treffen geben?

Was sich mit “Rocktage”, Dana Bönischs Adaption von Goethes “Die Leiden des jungen Werther” einst andeutete, wird von Daniel Glattauer nunmehr wiederholt bestätigt: Der klassische Briefroman hat ausgedient. “Alle sieben Wellen” beinhaltet ausschließlich Mails und verzichtet somit vollkommen auf jegliche Erzählpassage[n], was sich -zumindest in diesem Band- nicht gänzlich problemlos darstellt. So werden einige Ereignisse -im Nachgang- per Mail aufgearbeitet, was in dieser Form doch arg konstruiert wirkt, weil sie schlichtweg der Nacherzählung und der Einhaltung der Erzählform dienen.
Insgesamt und weiterhin trotzdem eine pfiffige Geschichte mit viel Gefühl, viel Kurzweil, aber wenig Tief- oder Nachgang.

Bewertung: befriedigend
“Alle sieben Wellen” von Daniel Glattauer
ISBN 9783552060937 [Deuticke/Zsolnay, Gebundene Ausgabe, 17.90EUR] – HABEN!!
ISBN 9783899036480 [Hörbuch Hamburg, Hörbuch (4 CDs), ca. 24.95EUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch.

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