/ / Die Hand, die man nicht beißt

(c) Zsolnay/Hanser Verlag 2o1o

Neuerdings können wir den Lagerbestand eines unserer Großhändler exakt einsehen, was mitunter zu leichter Verblüffung führt.

Als kürzlich die ersten Frühjahrs-Novitäten aus dem -meinerseits heißgeliebten- Hanser-Verlag eintrafen, unter anderem eben auch “Die Hand, die man nicht beißt” [erschienen bei Zsolnay], wagte ich einen kurzen, abgleichenden Blick in eben jenes Lager.

Wir haben fünf Exemplare erhalten, Kamen zählt knapp 46.000 Einwohner. – Keine Sorge: Ich werde jetzt keine komplizierte Rechnung mit Einzugsgebieten und Markteinteilen aufmachen. Der betreffende Großhändler, jedenfalls, beliefert täglich über 1.000[!] Kunden mit Ware.

Schätzfrage: Wie viele Exemplare des Titels hat[te] der Grossist wohl am Lager?

Drei! – Haha.

Naja, sei’s drum, und werden wir wesentlich:
Mit “Die Hand, die man nicht beißt” legt Ornela Vorpsi ein schmales Bändchen über Heimat, Gewesenes, Zugehörigkeit, Weltschmerz und das Leben im Allgemeinen vor.

Die albanische Protagonistin reist hierbei von Paris nach Sarajevo, wo Mirsad, ein alter Freund, scheinbar schwer erkrankt ist und ihre Hilfe/Anwesenheit benötigt. Letztendlich begegnet sie Mirsad jedoch noch kurz und gibt sich stattdessen zahlreichen Entdeckungen und Erinnerungen hin. Bosnien-Herzegowina ist Balkan, Balkan ist Heimat, Heimat ist Albanien – und so fühlt sie sich nur allzu häufig als Zeitreisende zwischen Kulturen und Konflikten.

- Ein Buch, das ganz ohne Schwermut auskommt und dennoch nachdenklich macht…

Beurteilung: gut

“Die Hand, die man nicht beißt” von Ornela Vorpsi

[ Übersetzerin: Karin Krieger / Originaltitel: "La mano che non mordi ]

ISBN 9783552054981 [Zsolnay/Hanser, Gebundene Ausgabe, 12.9oEUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch

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