/ / Engel des letzten Tages

(c) Deuticke/Zsolnay Verlag 2o1o“Das Buch des Frühjahres”, so urteilt[e] Christine Westermann auf WDR 2 über diesen Titel.

Ich finde das Buch nun wirklich nicht schlecht, die Idee sogar ganz hervorragend, aber so tief in den Trophäenschrank zu greifen, das ginge mir dann doch zu weit.

In Prag begleiten wir besagte “Engel des letzten Tages” für exakt einen Tag. Dort versuchen sie, direkt ‘Betroffenen’ und/oder deren Angehörigen an ihrem letzten Tag kleine Freuden zu bereiten, Wünsche zu erfüllen, niemandem im großen Streit auseinandergehen zu lassen – oder schlichtweg: versöhnlich einzugreifen.
Wir schauen drei Engeln und einem Engel-Azubi bei der Arbeit über die Schulter und durchleben mit ihnen Freude und Trauer, Hoffnung und Resignation… und wir erleben, wie auch sie mitunter daran verzweifeln, was ‘von oben’ vorgegeben bzw. verfügt wird.

Bis hierhin alles prima, aber warum bitteschön gibt Michal Viewegh dem Fahrlehrer Karel keinen… na, wie soll ich’s sagen? Fahrlehrer Karel hat schon einen besonderen Wunsch, den ihm die Engel zu erfüllen versuchen. Ich werde mich hüten, diesen hier zu verraten, denn das hätte sicherlich zur Folge, dass uns einschlägige Seiten zuspammten [die Crawler fischen überall], …nennen wir den Wunsch vielleicht einfach ‘delikat’.
Und eben diese Sehnsucht ist so etwas wie das Zentrum der Geschichte, sämtliche Geschehnisse und Handlungsstränge sind darauf zugeschnitten.

…vielleicht bin ich auch vollkommen verklemmt, keine Ahnung [und ich glaube es nicht], aber mir erscheint der Wunsch im Gesamtkontext unangemessen…

Von mir gibt es eine

Beurteilung: gut

“Engel des letzten Tages” von Michal Viewegh

[ Übersetzerin: Eva Profousová / Originaltitel: "Andélé vsedního dne"  ]

ISBN 9783552061286 [Deuticke/Zsolnay, Gebundene Ausgabe, 14.90EUR] – HABEN!!

Rezensent: Torsten Woywod Kategorie: Druckfrisch

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