/ / Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln

(c) Fischer Verlage 2oo9

So ein wunderschönes Buch! Im Pappschuber, mit einem Fenster darin, durch das man das Bild auf dem Einband sieht. Der Einband ist ansonsten aus blauem Leinen, das Papier ist wunderschön, es gibt ein blaues Lesebändchen, und das Buch ist durchgehend farbig bebildert. Es erzählt Nadia Buddes Erinnerungen an ihre Kindheit im ostberliner Plattenbau. Mit den Großeltern auf dem Land. Das Ergebnis sieht aus wie ein Kinderbuch, ist aber gar keins. Auch wenn es überall als „Jugendbuch“ bezeichnet wird, das ist doch Quark, seit wann interessieren Jugendliche sich für Kindheitserinnerungen, die aussehen wie ein Kinderbuch? Inhaltlich ist das nicht so belanglos, wie es klingt, Nadia Budde erzählt über Seen und Nasen, über Stadttod und Landtod, Stadtkinder und Landfrauen und überhaupt über die DDR und das Kindsein und was man da alles nicht versteht. Und es ist wieder ein Buch, was so wundervoll riecht. Rochen meine Kinderbücher so, oder warum entzückt mich dieser Duft immer so? Es ist jedenfalls der Duft von Farbe. Wunderschönes Buch. Das fand die Stiftung Buchkunst auch und hat es letztes Jahr als zweitschönstes Buch des Jahres 2009 ausgezeichnet. (Das schönste war der Atlas der abgelegenen Inseln.) Wer Freude an schönen Büchern hat, und wer die sowieso ganz wunderbare Nadia Budde mag, braucht dieses Buch.

„Such dir was aus, aber beeil dich!” von Nadia Budde

ISBN 3596853214 [Fischer, gebundene Ausgabe, 19,95 EUR] – HABEN!!
ISBN 3596808324 [Fischer, broschierte Ausgabe, 12,95 EUR] – HABEN!!

Rezensent: Isabel Bogdan Kategorie: Perlentauchen

Comments are closed.